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44. Europatreffen in der Slowakei, Hodruša Hámre – ein Reisebericht
Ich bin ja mit meinem 10er auf dem Hänger angereist,
aber auch das war bei Außentemperaturen von 40°C – in Fahrt … nicht auf
dem Parkplatz – auch ganz schön anstrengend.
Ich war dann froh als ich um ca. 17 Uhr im Hotel
Salamandra eintraf. Die letzten Kilometer bergauf durch den Wald waren sehr
spannend mit Anhänger, weil beim Badesee alles zugeparkt war und die Badegäste
heimfahren wollten. Ich wurde aber mit meinem Gespann freundlich durchgewinkt
und es wurde Platz gemacht (auch wenn da nicht viel Platz war…). Überhaupt
waren die Leute in der Slowakei immer sehr freundlich und die Aeros wurden überall
begeistert empfangen.
An einer Steilstelle hing dann schon der erste Aero
„im Berg“. Ich gab es weiter an den Veranstalter, da mein Slowakisch doch
eher nicht vorhanden ist und später hatte es der slowakische Aerofreund dann
auch geschafft. Er hatte wohl Spritprobleme gehabt.
Nachdem ich den Weg zum Hotel jetzt kannte, war ich
doch ziemlich gespannt darauf, wie „mein Kleiner“ diesen am nächsten Tag
schaffen würde, ganz abgesehen davon, dass mir mit den zwei Trommelbremschen
beim Bergabfahren auch nicht sooo wohl ist, auch wenn die Tipps der erfahrenen
Aerofreunde natürlich absolut hilfreich sind. Absolut zu Gute kam mir auch
meine Hochalpin-Erfahrung mit meiner Zweitakt-Vespa (2x Großglockner Straße
bis zur Franz-Josefs-Höhe, Kitzbühler Horn und mehr) mit 8 PS und auch nur
Trommelbremsen.
Also, am ersten Tag den Berg hinunter und zum
offiziellen Start mit dem Bürgermeister von Hodruša Hámre
antreten.

Die Fahrten am ersten Tag waren auch mit dem 10er gut
zu bewältigen. Kremnica bot eine schöne Kulisse und der Besuch des
Schaubergwerkes war sehr spannend. Es war extra eine Dame da, die uns auf
Deutsch geführt hat.

Danach die Abfahrt und Durchfahrt durch das Tor zum
Fototermin. Das Mittagessen wieder sehr reichlich und herzhaft. Danach nach Velké
Pole und wieder Empfang durch den Bürgermeister.
Die Menschen haben die Aeros überall begeistert
empfangen und auch wenn man die jeweilig andere Sprache nicht sprach, konnten
durchaus technische Fragen geklärt werden. Egal ob ich Tschechisch nicht kann
oder Slowakisch ?.
Mit Händen und Füßen geht es schon.
Zurück nach Hodruša Hámre in das Fußballstadion,
dass ich allerdings ohne GPS-Position von Ewald nicht gefunden hätte. Ich bin
vorher mal falsch abgebogen, weil ich den falschen grünen Pfeilen folgen wollte
… allerdings waren meine Mitstreiter cleverer und haben nicht gewendet.
Danach der „Aufstieg“ zum Hotel.
An den Dorfstraßen waren viele Familien in ihren Gärten,
die uns begeistert erwarteten und fröhlich zuwinkten, sogar eine Kusshand habe
ich „ergattert“. Besser kann der Zieleinlauf der Tour de France auch nicht
sein!
Und ich bin wirklich begeistert von der „Steigfähigkeit“
meines 10ers. Ja, ich musste an den steilsten Stellen auch in den ersten Gang
schalten, konnte ihn aber immer wieder bergauf so beschleunigen, dass ich es
wieder in den zweiten schaffte. Großen Respekt vor meinem Karel (so habe ich
meinen Aero „getauft“) und seinem 500 ccm Motörchen! Zweitakt-Power! Das
war für mich der größte Sieg! (Aber auf die Glockner Straße werde ich mit
ihm trotzdem nicht fahren?)
Wir beschlossen am zweiten Tag unseren 10ern die 16%
Steigung nicht zuzumuten. Daheim hatten wir ja auf der Kaiserbuche mit 12% für
den Seiberer Bergpreis geübt und da war die Einschätzung schlecht. Definitiv
nichts für 10er.
Aber auch andere taten sich schwer. Ich finde, dass
man so alte Autos nicht so plagen sollte. Auch große Motoren mögen so etwas
nicht.
Jürgen ging die Batterie in seinem A18er kaputt, so
dass er kurz vor dem „Gipfel“ doch noch umkehren musste. Da Ewald die
Zweitbatterie von Jürgen am Vortag benötigt hatte und die eigene Batterie
derweil aufgeladen hat, trafen wir uns am Abzweig zum Hotel um zu tauschen.
Leider ging nun Ewalds Batterie kaputt und wir waren
an diesem Tag zu zweit in meinem 10er auf dem Weg. Mein Aero 10 schlug sich
wacker auch mit Zweierbesatzung!
Wir fuhren direkt nach Hlinik nad Hronom und ließen
somit die 16% Steigung, Pukanec und den Handwerkermarkt aus.
Wir
waren anderthalb Stunden vor der Zeit dort und wurden von der Bürgermeisterin
freundlich empfangen. Eintrag im Gästebuch war Pflicht! Das haben wir natürlich
umgehend erledigt. Da wir noch viel Zeit bis zum Eintreffen der anderen hatten,
machte ich wieder fleißig „Jugendarbeit“ und ließ Kinder in meinem 10er
Platz nehmen. Das erfreute sich sehr großer Beliebtheit und die Eltern haben
viele Fotos gemacht.

Als
die anderen Teilnehmer eintrafen, wurden wir wieder gut verköstigt und es trat
eine lokale Folkloregruppe auf. Echte Mädchen, echte Jungs! In anderen Ländern
weiß man noch was das ist! ?

Da wir noch Ewalds 10er zu „bergen“ hatten,
fuhren wir zurück zum Hotel anstatt das Maria Theresia Bad zu besichtigen oder
zu besuchen. Ewald übernahm dann die Batterie von meinem 10er und brachte
seinen Aero auch wieder „heim“ auf den Berg.
Fazit:
Es waren sehr sehr viele Programmpunkte, für mich
definitiv zu viele. 16% Steigungen reißen die Gruppe auseinander und es kam
auch mal ganz kurzzeitig das Gefühl auf, dass man mit einem kleinen
Brot-und-Butter Aero nicht unbedingt zur Zielgruppe gehört.
Es war opulent geplant, das Hotel Salamandra ist sehr
schön, das Essen sehr gut und die Menschen vor Ort sind sehr, sehr
gastfreundlich. Die Landschaft ist wunderbar und die Straßen sind sehr gut.
Die Slowakei ist absolut eine Reise wert!
Die vielen Benzin- und auch sonstigen Gespräche
haben wieder viel Spaß gemacht und es ist eine Freude neue Leute zu treffen und
„alte“ Freunde wiederzusehen.
Ich würde mir wünschen, dass das nächste Treffen
wieder weiter im Nordwesten stattfindet, damit wir auch unsere deutschen,
niederländischen und schweizerischen Aerofreunde mal wieder sehen.
Autorin Siegrun Milsch mit Aero 10 „Karel“ im
Juli 2025
Bearbeitet für die Veröffentlichung: Michael
Strauch
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