44. Europatreffen 2025 - Bericht von Siegrun Milsch                 zurück
 

Zum 44. Europatreffen in der Slowakei, Hodruša Hámre – ein Reisebericht

Ich bin ja mit meinem 10er auf dem Hänger angereist, aber auch das war bei Außentemperaturen von 40°C – in Fahrt … nicht auf dem Parkplatz – auch ganz schön anstrengend.

 

Ich war dann froh als ich um ca. 17 Uhr im Hotel Salamandra eintraf. Die letzten Kilometer bergauf durch den Wald waren sehr spannend mit Anhänger, weil beim Badesee alles zugeparkt war und die Badegäste heimfahren wollten. Ich wurde aber mit meinem Gespann freundlich durchgewinkt und es wurde Platz gemacht (auch wenn da nicht viel Platz war…). Überhaupt waren die Leute in der Slowakei immer sehr freundlich und die Aeros wurden überall begeistert empfangen.

An einer Steilstelle hing dann schon der erste Aero „im Berg“. Ich gab es weiter an den Veranstalter, da mein Slowakisch doch eher nicht vorhanden ist und später hatte es der slowakische Aerofreund dann auch geschafft. Er hatte wohl Spritprobleme gehabt.

Nachdem ich den Weg zum Hotel jetzt kannte, war ich doch ziemlich gespannt darauf, wie „mein Kleiner“ diesen am nächsten Tag schaffen würde, ganz abgesehen davon, dass mir mit den zwei Trommelbremschen beim Bergabfahren auch nicht sooo wohl ist, auch wenn die Tipps der erfahrenen Aerofreunde natürlich absolut hilfreich sind. Absolut zu Gute kam mir auch meine Hochalpin-Erfahrung mit meiner Zweitakt-Vespa (2x Großglockner Straße bis zur Franz-Josefs-Höhe, Kitzbühler Horn und mehr) mit 8 PS und auch nur Trommelbremsen.

Also, am ersten Tag den Berg hinunter und zum offiziellen Start mit dem Bürgermeister von Hodruša Hámre antreten. 

Die Fahrten am ersten Tag waren auch mit dem 10er gut zu bewältigen. Kremnica bot eine schöne Kulisse und der Besuch des Schaubergwerkes war sehr spannend. Es war extra eine Dame da, die uns auf Deutsch geführt hat. 

Danach die Abfahrt und Durchfahrt durch das Tor zum Fototermin. Das Mittagessen wieder sehr reichlich und herzhaft. Danach nach Velké Pole und wieder Empfang durch den Bürgermeister.

Die Menschen haben die Aeros überall begeistert empfangen und auch wenn man die jeweilig andere Sprache nicht sprach, konnten durchaus technische Fragen geklärt werden. Egal ob ich Tschechisch nicht kann oder Slowakisch ?. Mit Händen und Füßen geht es schon.

Zurück nach Hodruša Hámre in das Fußballstadion, dass ich allerdings ohne GPS-Position von Ewald nicht gefunden hätte. Ich bin vorher mal falsch abgebogen, weil ich den falschen grünen Pfeilen folgen wollte … allerdings waren meine Mitstreiter cleverer und haben nicht gewendet.

Danach der „Aufstieg“ zum Hotel.

An den Dorfstraßen waren viele Familien in ihren Gärten, die uns begeistert erwarteten und fröhlich zuwinkten, sogar eine Kusshand habe ich „ergattert“. Besser kann der Zieleinlauf der Tour de France auch nicht sein!

Und ich bin wirklich begeistert von der „Steigfähigkeit“ meines 10ers. Ja, ich musste an den steilsten Stellen auch in den ersten Gang schalten, konnte ihn aber immer wieder bergauf so beschleunigen, dass ich es wieder in den zweiten schaffte. Großen Respekt vor meinem Karel (so habe ich meinen Aero „getauft“) und seinem 500 ccm Motörchen! Zweitakt-Power! Das war für mich der größte Sieg! (Aber auf die Glockner Straße werde ich mit ihm trotzdem nicht fahren?)

Wir beschlossen am zweiten Tag unseren 10ern die 16% Steigung nicht zuzumuten. Daheim hatten wir ja auf der Kaiserbuche mit 12% für den Seiberer Bergpreis geübt und da war die Einschätzung schlecht. Definitiv nichts für 10er.

Aber auch andere taten sich schwer. Ich finde, dass man so alte Autos nicht so plagen sollte. Auch große Motoren mögen so etwas nicht.

Jürgen ging die Batterie in seinem A18er kaputt, so dass er kurz vor dem „Gipfel“ doch noch umkehren musste. Da Ewald die Zweitbatterie von Jürgen am Vortag benötigt hatte und die eigene Batterie derweil aufgeladen hat, trafen wir uns am Abzweig zum Hotel um zu tauschen.

Leider ging nun Ewalds Batterie kaputt und wir waren an diesem Tag zu zweit in meinem 10er auf dem Weg. Mein Aero 10 schlug sich wacker auch mit Zweierbesatzung!

Wir fuhren direkt nach Hlinik nad Hronom und ließen somit die 16% Steigung, Pukanec und den Handwerkermarkt aus.

 

Wir waren anderthalb Stunden vor der Zeit dort und wurden von der Bürgermeisterin freundlich empfangen. Eintrag im Gästebuch war Pflicht! Das haben wir natürlich umgehend erledigt. Da wir noch viel Zeit bis zum Eintreffen der anderen hatten, machte ich wieder fleißig „Jugendarbeit“ und ließ Kinder in meinem 10er Platz nehmen. Das erfreute sich sehr großer Beliebtheit und die Eltern haben viele Fotos gemacht.

Als die anderen Teilnehmer eintrafen, wurden wir wieder gut verköstigt und es trat eine lokale Folkloregruppe auf. Echte Mädchen, echte Jungs! In anderen Ländern weiß man noch was das ist! ?

Da wir noch Ewalds 10er zu „bergen“ hatten, fuhren wir zurück zum Hotel anstatt das Maria Theresia Bad zu besichtigen oder zu besuchen. Ewald übernahm dann die Batterie von meinem 10er und brachte seinen Aero auch wieder „heim“ auf den Berg.

Fazit:

Es waren sehr sehr viele Programmpunkte, für mich definitiv zu viele. 16% Steigungen reißen die Gruppe auseinander und es kam auch mal ganz kurzzeitig das Gefühl auf, dass man mit einem kleinen Brot-und-Butter Aero nicht unbedingt zur Zielgruppe gehört.

Es war opulent geplant, das Hotel Salamandra ist sehr schön, das Essen sehr gut und die Menschen vor Ort sind sehr, sehr gastfreundlich. Die Landschaft ist wunderbar und die Straßen sind sehr gut.
Die Slowakei ist absolut eine Reise wert!

Die vielen Benzin- und auch sonstigen Gespräche haben wieder viel Spaß gemacht und es ist eine Freude neue Leute zu treffen und „alte“ Freunde wiederzusehen.

Ich würde mir wünschen, dass das nächste Treffen wieder weiter im Nordwesten stattfindet, damit wir auch unsere deutschen, niederländischen und schweizerischen Aerofreunde mal wieder sehen.
 

Autorin Siegrun Milsch mit Aero 10 „Karel“ im Juli 2025

Bearbeitet für die Veröffentlichung: Michael Strauch

 
 
 

 

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